Rom 2004

Fahrrad-Tour 2004


Route:   Brenner - Eisack - Etsch - Florenz - Rom


07.06.2004:

Abfahrt ist 7.39 Uhr Kreuzstraße Hauptbahnhof.
Ankunft Brenner Hauptbahnhof gegen 12.00 Uhr.

Brenner
Das Wetter ist gut, und es sind erstaunlich wenige Autos unterwegs.
Allerdings: Je weiter wir das Eisack-Tal hinunterfahren, desto mehr Autos werden es, und wir sind gezwungen, teilweise kräfteraubende Umwege zu fahren.

Eisack

Dabei entdecken wir einen als Felsbrocken getarnten Bunker:

Eisack

Gegen 17.00 Uhr Ankunft in Klausen.

08.06.2004:

Weiter geht's den Eisack hinunter (was leider an manchen Stellen nicht ohne Benutzung der Landstraße möglich ist), dann die Etsch.

Etsch

Übernachtung in Trento.

09.06.2004:

Wir fahren weiter das Etsch-Tal hinunter (das uns schon von letztem Jahr bekannt ist), und lassen Verona links liegen, bis nach Villafranca di Verona.

Villafranca di Verona

Leider hatten wir nicht genug Wasser, die Läden machen erst um 4 auf. Erst ein Supermarkt sichert unser Überleben.

10.06.2004:

Heute ist es noch heißer, und noch dazu feucht-heiß. Wir fahren den ganzen Tag durch die Po-Ebene, was auch sehr gut funktioniert, da auf den kleinen Straßen sehr wenig Verkehr ist. Leider ist die Beschilderung miserabel - und manche Straßen enden im Nirgendwo.
Irgendwann ist's soweit, wir überqueren den Po:

Po

Übernachtung in San Felice sul Panaro.

11.06.2004:

Schließlich haben wir es geschafft: die Po-Ebene ist überquert.
Nachdem uns ein Pfarrer, der schonmal in Fürstenfeldbruck war, auf eine Runde Wasser eingeladen hat, wird die letzte Etappe angegangen.
Bereits ein kleines Stück in den Bergen, in Sasso Marconi wird geschlafen.

12.06.2004:

Das Ende der ersten Woche naht: Wir müssen uns über den Pass nach Florenz quälen.
Klar dass wir ausgerechnet da einen Platten haben...

Platten

Wir erreichen die Passhöhe gegen Mittag, und haben gemütlich Zeit, nach Florenz hinuterzurollen. Leider ist der Verkehr schließlich so stark, dass das Fahren sehr unangenehm wird.
Eine leichte Enttäuschung auch die Jugendherberge: Ziemlich weit weg vom Zentrum und nicht gerade billig.

13.06.2004:

Pause auf der Stelle:
Es gibt viele japanische Touristen:

Touristen

Hoppla, falsche Reisegruppe...

Gruppenfoto

Wir kontrollieren außerdem, ob der Dom noch steht:

Dom

Ja!
Steht denn der Odeonsplatz hier auch? Ja!

Dom

14.06.2004:

Am nächsten Tag geht's durch die Toskana; sehr schön, aber ein Haufen hässliche Hügel.

Toskana

Als mal wieder die Ladenöffnungszeiten zuschlagen, spendiert uns eine freundliche Französisch-Lehrerin eine Runde Trinkwasser, und wir überleben.

Wir übernachten in Arezzo, wo sich alles gegen uns verschworen zu haben scheint:
Der über Kilometer ausgeschilderte McDonald's(tm) ist unauffindbar, kein Mensch auf der Straße, und erst nach längerem Suchen ein bezahlbares Restaurant zu finden. Das könnte natürlich an dem Fußballspiel der Italienischen Mannschaft in der EM liegen...

15.06.2004:

Nach einem weiteren, sehr geruhsamen Tag erreichen wir den Trasimeno-See, der bereits in Umbrien liegt.

Trasimeno-See

Das Quartier ist recht schnell in Tuoro sul Trasimeno organisiert.

16.06.2004:

Nachdem ein paar Hindernisse wie St. Egidio überwunden sind, erreichen wir die Ebene vor Assisi.

St.Egidio

Beinahe den halben Tag haben wir eine großartige Aussicht auf Assisi, das halb am Berg liegt, und das über Stunden immer näher rückt:

Assisi

AssisiGross

Abend gehen wir noch in ein paar Kirchen, und anschließend gut, teuer und wenig essen.

17.06.2004:

Außer dem höchsten Paß der Fahrradtour, der tatsächlich beinahe unbefahrbar ist, und ein bißchen Regen bietet die Etappe nach Terni nicht viel.

18.06.2004:

Die letzten 150 km nach Rom sind schwieriger, als wir dachten: Es kommt noch schlimmer als vor Florenz!
Dabei stoßen wir auf Überreste einer längst vergangenen bajuwarischen Besiedlung Italiens:

Maibaum

Irgendwann ist der 1000. km der Radltour erreicht:

1000km

Die Hügel sind ein Alptraum für Radler, doch die Aussicht ist oft genial:

Hügel

Hügel

Die letzten Kilometer nach Rom hinein nehmen wir den Zug, weil die Straßen zu voll seien.
Stimmt: Fahrradfahren in Rom ist beinahe unmöglich!

19.-23.06.2004:

Sightseeing wie das Forum Romanum,

Forum Romanum

das Vestalinnen-Kloster,

Vestalinnen

das Colosseum,

Colosseum

ein antiker Fußballplatz,

Nero1

weitere Teile des Goldenen Palasts,

Nero2

die Aurelius-Mauer,

Aurel

ungefähr 100 Kirchen,

Kirche

die Vatikanischen Museen, die Spanische Treppe, und was sonst noch so rumsteht, stehen auf dem Programm.
Hoppala, da hat's wohl gebrannt:

Wrack

Als absolute Katastrophe erweist sich die Jugendherberge beim Olympiastadium:
14-Mann-Stuben, grausige Hygienebedingungen, unerträgliche Zimmergenossen (Schokoman läßt grüßen!) und eine unfähige Verwaltung vermiesen die Stimmung beinahe so sehr, wie die Ergebnisse der Deutschen Elf bei der EM.
Von den angeketteten Italienern abgesehen, läft alles normal.

Angeketteter

Rückreise per Nachtzug vom 23.-24.06.2004. Schlafen unmöglich, zwischendurch mehrmals vom Schaffner und von der Grenzpolizei geweckt. Immerhin sind die Fahrräder im Gepäckwagen nicht geklaut, und wir können vom Hauptbahnhof gemütlich zum traditionellen Weißwurstfrühstück heimradeln.



Fazit:

Eine gut geplante, wunderschöne Tour. Der Brenner ist leider nicht auf der ganzen Strecke zu empfehlen, der Weg manchmal etwas schwierig zu finden. In Rom fahrradzufahren ist beinahe unmöglich, die Jugendherbergen nicht vorbehaltlos zu empfehlen.
Auch zeitlich ist die Schmerzgrenze erreicht: Trotz Waschens der Kleidung wird doch alles immer "gebrauchter". Schäden am Fahrrad stellen sich ein (angebrochener Gepäckträger, abgebrochenes Licht, klappernde Schutzbleche, ...).
Finanziell ist auch die Grenze erreicht, da sowohl An- als auch Abreise per Zug geschehen.
Ein Unternehmen, das ich keinesfalls bereue, aber heute würde ich weniger Fahrtage (und damit eine kürzere Strecke) einplanen.